39 Kommentare

  1. Ich erinnere mich, dass ich mich, als ich „damals“ diesen Text gelesen habe (mein Großer war 3), unendlich verstanden gefühlt habe…… schön, dass Du diesen Artikel recycelt hast.

    Antworten
    1. Ich habe damals auch sehr viel Resonanz dazu bekommen: Da gab es ja noch nicht so viele Eltern-Blogs, in denen Mütter und Väter über die mühsamen Seiten des Elternseins schrieben und sich mit anderen austauschten.

      Autorin Antworten
  2. Hey Julia,

    danke, du sprichst mir aus dem Herzen!

    Wenn es jetzt jetzt noch Geduld irgendwo zu kaufen gäbe, wär ich erleichtert.
    Ich sag immer „Wusa“.

    Ich wünsch dir ein schönes Fest!
    Wirklich toll dein Blog, da komm ich bestimmt öfter mal rum.

    Alles Liebe
    Evelyn

    Antworten
  3. Fischer Ulrike

    Liebe Julia!
    Ich, 64 Jahre alt mit Tochter 33 Jahre alt,-habe den Artikel heute zum ersten Mal gelesen.
    Ich habe über den Jahreswechsel in alten Tagebüchern gelesen und dabei festgestellt, wie schlimm ich manchmal als Mutter eines Kleinkindes in den Wintermonaten war und wie verlogen sich das anfühlte, es niemandem beichten zu können.Ich habe ein paar Tagebuchblätter vernichtet, damit meine Tochter das niemals zu zu lesen bekommt.
    Jetzt fühle ich mich wesentlich besser,Danke, Julia

    Antworten
    1. Liebe Ulrike,

      das rührt mich sehr, dass du – rund 30 Jahre später – die Tagebuchseiten vernichtet hast. Du bist ja noch eine knappe Generation älter als ich. Ich kann mir vorstellen, dass negative Gefühle zu deiner Kleinkindmutter-Zeit noch tabuisierter waren als zu meinen Zeiten, deshalb fällt dir die Vorstellung, dass deine Tochter davon erfährt, vielleicht sehr schwer? Mal abgesehen davon, dass ein Tagebuch ja nun generell nicht dazu gedacht ist, um jemals von anderen gelesen zu werden.

      Ich jedenfalls habe nachträglich immer sehr offen mit meinen Kindern darüber gesprochen, dass ich, als sie sehr klein waren, oft sehr gestresst und genervt war und auch mal deutlich zu ruppig mit ihnen umgegangen bin : Einerseits um mich zu entschuldigen – an meine allerschlimmsten Ausraster erinnern sie (und ich) mich tatsächlich bis heute.
      Andererseits um ihnen mit auf den Weg zu geben, dass solche Gefühle, wie ich sie damals hatte, vorkommen, wenn man kleine Kinder hat. Damit sie sich selbst nicht so dafür schämen, wenn sie mal junge Eltern sind, sondern darüber reden oder auch um Hilfe bitten können, wenn sie sich total überfordert fühlen: Damit sollen sie immer zu mir kommen können, wenn sie möchten, damit ich sie trösten oder ihnen helfen kann.

      Was ich sagen will: Vielleicht also wäre deine Tochter gar nicht so entsetzt, wenn sie Bescheid wüsste?

      Autorin Antworten
  4. Ich mag diese Kolumne, weil sie so aufrichtig ist und es, auch wenn man seine Kinder sehr liebt, doch oft richtig anstrengend ist. Meine Tochter ist heute erwachsen, aber ich habe immer noch die Tage vor Augen, wenn ich selbst krank war,
    sie deshalb nicht in den 35km entfernten Betriebskindergarten mitnehmen konnte, und das gerade wieder gesundete Kind putzmunter mit 1000 Ideen und Wünschen um mich herumwuselte….ist aber letztlich alles irgendwie gut gegangen. Übrigens gibt es eine sehr alte Kolumne (vor mehr als 25 Jahren in Brigitte erschienen) von Fee Zschocke, die sich auch damals schon getraut hat, die Daueranwesenheit positiver Muttergefühle in Frage zu stellen. Titel: Das Mutti. Eine Fotokopie davon habe ich jahrelang gehortet, aber aktuell leider verlegt.

    Antworten
  5. Bin ich froh, diesen Text gelesen zu haben. Es könnte mein text sein, meine Wprte die ich mich nie getraut hätte laut auszusprechen, weil ich dachte die Leute würden mich als Rabenmutter abstempeln.

    Sobald die Tage kürzer und kälter werden fängt bei mir schon die Panik an „wie soll ich das bis zum Frühling durchhalten“….

    Ich bin so froh. dass ich nicht allein bin mit solchen Gedanken.

    Antworten
  6. Dankeschön!
    Ich kann dir auch nur zustimmen! Gerade gestern habe ich zu meinem Mann gesagt dass es vielleicht auch an der Jahreszeit liegt, das es mir gerade so schlecht geht. Da ist es sehr tröstend zu wissen daß man nicht alleine ist.

    Antworten
  7. Ich habe mich dieser Gefühle und meinen Ausbrüchen so geschämt. Habe mich schon gefragt wo ich Hilfe bekommen kann. Vielleicht sollte der erste Schritt sein, das ich mit mir geduldiger werde.
    Vielen Dank für den Text und Grüße von der vielleicht zweitschlechtesten Mutter

    Antworten
    1. Liebe Tini,
      vielleicht hilft es dir zu wissen: Meine Kinder finden trotz allem heute, dass ich nicht die schlechteste, sondern die beste aller Mütter bin. Sie sind viel weniger streng mit uns, als wir selbst. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich immer bei ihnen entschuldigt habe, wenn ich dachte, ihnen unrecht getan zu haben – auch als sie noch sehr klein waren: Kinder können sehr gut verzeihen, wenn man nicht perfekt ist und auch nicht so tut, als ob. Alles Gute!
      P.S. Ich hatte in den schlimmsten Zeiten auch das Gefühl, Hilfe zu brauchen, da waren wir – mein Mann und ich – ein Mal bei der Erziehungsberatung: Hat sehr gut getan.

      Autorin Antworten
  8. Danke für diesen ehrlichen Text.

    Ich bin die mit den kleinen Kindern (4 Jahre und 6 Monate) und die, die sich bei Temperaturen unter 10°C innerlich wie zugefroren fühlt. Ich bin auch die, die vor Liebe überläuft und dann wieder unkontrollierte Wut empfindet. Ich habe auch die starke Befürchtung, dass ich eher mit älteren Kindern kompatibel bin. 😉 Gut, dass du sagst, dass es besser wird.

    Mein Problem ist außerdem, dass ich zu viel dogmatischen Unfug von wegen „Beziehung statt Erziehung“ gelesen habe und dann immer an das denken musste, was diese Menschen verbreiten: Jedes Mal, wenn ein Elternteil ungerecht zum Kind ist, geht ja angeblich ein Stück Beziehung kaputt. Deswegen tut es so gut, wenn Eltern mal realistisch berichten, dass die Kinder eben nicht dauerhaft missraten sind, nur weil es früher mal ein paar schwierige Jahre gab.

    Nichtsdestotrotz gönne ich mir gerade eine Erziehungsberatung, die sehr gut tut und auch schon für erste Aha-Erlebnisse gesorgt hat. Kann ich sehr empfehlen! Hilft in jedem Fall mehr als Ratgeber und Attachment-Parenting-Blogs (die ich nicht alle verteufeln will, aber sie legen mir den Fokus eben zu oft auf „Die Mama ist Schuld an allem“).

    Antworten
    1. Hmm, ich verstehe was du meinst und kann den Druck nachvollziehen. Aber inzwischen sehe ich das so, dass AP und Co keineswegs sagen, dass die Mütter immer schuld sind. Sondern, dass es eben auch nicht die Schuld des Kindes ist, wenn es schwierig ist. Unser Kleinfamilienleben ist ja wirklich nicht die familien- und kinderfreundlichste Art zu leben, aber es ist nun mal so. Der Fokus liegt bei AP und Co nun darauf, wie können die Eltern für sich sorgen (Hilfe suchen, Netzwerk,…) damit es ALLEN gut geht.

      Antworten
  9. Danke danke für diesen Text!!!
    Ich hätte mich niemals getraut das auszusprechen, man MUSS doch glücklich sein mit Kindern, vor allem wenn alle gesund sind!
    Und auch ich zähle an solchen Wochenenden oft die Stunden bis ich montags endlich wieder ins Büro kann 🙂

    Antworten
  10. Daaanke. Du sprichst mir aus der Seele. Habe zwei Jungs unter 3, mit einem Altersabstand von knapp 15Monaten. Auch ich bin manchmal lauter u ruppiger, aber ich entschuldige mich immer wieder.
    Und ja der Frühling kommt wieder….
    Liebe Grüße Anna

    Antworten
  11. Liebe Julia, danke für diesen schönen ehrlichen Text. Ich fühle mich davon sehr angesprochen, meine drei Mädels sind gerade 5,3 und zwei Jahre alt und ich bin oft mittendrin im täglichen Kleinkinderwahnsinn . Obwohl ich mich eigentlich generell eher zu dem Typ glückseelige Mutter zähle (ich bin zur Zeit ganz zu Hause und genieße es im Großen und Ganzen sehr), bin ich eben auch sehr impulsiv und zur Zeit oft sehr wütend.
    Es ist immer wieder beruhigend zu hören dass es einem nicht alleine so geht.
    Ganz liebe Grüße
    Jutta

    Antworten
  12. Was für ein großartiger Text. Danke dafür. Mir ist es auch oft so ergangen mit Zwillingen, dabei habe ich mir immer vorgehalten, dass ich sie doch bewusst als späte Mutter bekommen habe und nicht verstanden, warum ich trotzdem oft so fühlte. Selbst heute, wo sie fast 11 sind, ist es mir manchmal zu viel.
    Danke für die guten Tipps, auch in den Kommentaren, ich werde das mit ihnen mal besprechen.

    Antworten
  13. Ich bin leider auch viel zu oft ein Rumpelstilzchen. Mädchen (5) und Junge (8 Monate), die ich abgöttisch liebe, die mir aber auch so unglaublich auf die Nerven gehen können. Insbesondere die Große ist manchmal zum irre werden. Und dann blaffe ich sie auch mal zu doll an und für Kleinigkeiten, die es gar nicht wert sind.
    Heute an der Kasse hab ich sie wegen irgendwas angemault.
    Da sprach es von der Seite „motzen sie doch nicht so rum“ Sollte vermutlich flappsig gemeint sein aber ha!, unerwünschte Kommentatoren kommen mir dann ja gerade recht. Ich antwortete nur, dass ich aber gerade genervt bin.
    Kommentator: „Na so ein Glück, dass ich keine Kinder habe, mich nervt niemand!“
    Ich: „Ach so! Dann haben sie ja keine Ahnung und könnten sich jeden Kommentar zu sparen!!!!“

    Und dann stiegen mir auch langsam keine kleinen Rauchwölckchen mehr aus den Ohren.

    Ich entschuldige mich öfter beim Kind.

    Antworten
  14. Vielen Dank – das ist wirklich befreiend das zu lesen. So oft verschönt man das alles – aber es ist genau so wie du sagst – und das ist vermutlich gut so 🙂 Kinder sind halt Kinder – Aber ich finde das so gut das zu lesen. Es gibt eben nicht nur die „wir rennen lachend durch den sonnigen Garten“ Geschichten in der Realität. Trotzdem lieben wir unsere Kinder über alles und ich finde man lernt sich selbst kaum besser kennen als in solchen „Grenzsituationen“. Daher nochmal Danke für den tollen Post – es gibt einem wieder Kraft!

    Antworten
  15. Danke, mein Kleiner ist 1 3/4 – macht grade einen Entwicklungssprung nach dem nächsten, wir ziehen um und auch sonst ist grade wirklich genügend los.
    Und ich komme auch immer wieder dahin, dass ich denke, „Mensch jetzt sei doch mal endlich glücklich, höre auf dich aufzuregen…“
    Der Spagat zwischen authentisch echt sein für mich und mein Kind – und dem Entkommen aus der Brüllfalle, ganz schön anspruchsvoll.

    Antworten
  16. Toller Artikel! Vielen Dank für deinen Mut, so offen darüber zu schreiben! Gestern ging’s mir genau so mit meiner 1,5-Jährigen, und vor 8 Jahren auch und vor 6 Jahren auch… Und ich dachte, es geht nur mir so

    Antworten
  17. Ich erkenne mich 100%.
    Abends im Bett denke ich auch oft wie furchtbar diese oder jene Reaktion war und ob ich meine Kinder versaue und was ich alles falsch mache.
    Aber ich versuche mir auch immer ins Gedächtnis dass Kinder auch wahre Emotionen erleben dürfen und müssen. Und sie lernen, dass auch wenn ich mal wütend bin, die Liebe ihnen gegenüber nicht in irgendeiner Weise weniger wird sondern ich jederzeit alles für die beiden tun würde.

    Antworten
  18. Jetzt sind die Kinder also 17 und 19 und haben eine Kindheit hinter sich, wo sie nicht nur gespürt haben, sondern öffentlich an den Pranger gestellt wurden, weil sie so anstrengend waren…Wie mag sich das anfühlen, was haben sie für ein Selbstbild?! Die Mutter hat den bequemsten weg gesucht, statt sich selbst zu reflektieren, hat sie die Verantwortung für ihr Befinden auf die Kinder abgewälzt! Wie wäre es, zu überdenken woran es liegt, das sie die Kinder anstrengend findet.. Leben sie in einer kindgerechten Ja Umgebung oder erwartet sie eine Wohnung im schöner Wohnen Stil? Sind die Kinder fremdbetreut und nur Freizeitprojekt… Logisch das sie dann sehr anhänglich sind, Mama ist ja nicht verlässlich, sie können nicht drauf vertrauen, das sie immer da ist, wenn sie gebraucht wird…Es ist überhaupt nicht nötig, den ganzen Tag langweilige Spiele oder bastelkram zu veranstalten, am Alltag teilhaben reicht kleinen völlig aus!

    Antworten
    1. Ich kann diese Meinung nur unterstützen…und natürlich habe ich Mitgefühl mit den Müttern. Aber ein Großteil der „Belastung“ liegt einerseits in der Tatsache begründet, dass nur ein Elternteil tagsüber da ist, der alles auffängt, und anderseits im Alltag begründet, den die Kinder durchleben müssen. Meist orientiert sich der Tagesablauf an irg.einer Verpflichtung (Arbeit) eines oder beider Elternteile und die Kinder müssen mitziehen, Schlafzeiten etc.. Besser wäre es, wenn sich beide Elternteile besinnen auf das, was da vor ihnen krabbelt/läuft/springt und es in ihr Leben integrieren – gebt Kindern mehr Freiheiten; sie brauchen kein eigenes Zimmer, kein teures Spielzeug sondern einfach Zeit mit —beiden— Eltern die Aufgaben des Tages zu erledigen. Wenn man das schafft, fühlen sie sich weniger gegängelt und man selbst empfindet sie nicht mehr als „Klotz am Bein“.

      Antworten
  19. DANKE!!! Es gibt nicht viele die so offen öffentlich über das reden. Viele tun immer so als wäre alles super und man könne alles in ruhe schaffen. Manche können das und ich drag mich immer wie ds geht. Bin auch nicht grad die geduldigste und der winter ist echt hart, wenn das kind zu hause spielt und das aufräumen doch eigebtlich keinen sinn mehr macht 😉
    Freu mich schon wenns wärmer wird und man draussen rumtollen kann.

    Antworten
  20. danke, es tut gut zu lesen, dass auch andere mamas wie ich sind! es trifft alles zu 100% zu und ich bin schlicht fröhlich vom lesen.

    Antworten
  21. Richard Bohne

    Hallo, ich bin zwar schon ein bisschen älter, glaube aber, auch noch zu wissen, was meine Kinder uns für Freude, aber auch manchmal Mühen gemacht haben. Trotzdem möchte ich nicht eine Minute herschenken, ausser denen , in denen ich zu grob zu meinen Kindern war. (Klaps, Anschreien, Missachtung usw) Ich finde es aber gut, wenn sich eine junge Mutter (wo sind die Väter oder haben die keine Probleme?) ihre Seele freischreibt. Mach dir keine Sorgen, du machst es schon richtig. Den besten Weg zu finden, ist nicht einfach, aber solange man die Kinder nicht schlägt, nur noch anbrüllt oder sonstigen Blödsinn macht, ist man immer auf der richtigen Seite. Vertraut auf euch und habt nicht soviel Selbstzweifel.
    Der Text hat mich teilweise belustigt, hat er doch auch Erinnerungen in mir geweckt.
    Eine letzte Frage in den Raum gestellt. Warum wollen wir doch immer wieder Fortpflanzung. Ist es der Trieb oder ist es schön, Kinder zu haben. Ich glaube, beides gehört zusammen und nun macht Licht, damit die dunkle Bude hell erleuchtet ist und ihr eure Kinder wieder durch die Wohnung scheuchen könnt.
    LG Richard

    Antworten

Kommentar veröffentlichen